Meine SIBO DDFB Reizdarm Odyssee

Veröffentlicht am 11. Juni 2025 um 06:49

Meine SIBO-Odyssee – Wie ich meine Dünndarmfehlbesiedlung erkannte und meinen Körper neu verstand

Wichtiger Hinweis:

Die medizinischen Informationen in diesem Blog und auf dieser Webseite dienen nur reinen Informationszwecken und spiegeln die persönlichen Erfahrungen der Autorin wider. Sie sind nicht für diagnostische Zwecke oder Behandlungsoptionen anzuwenden. Diese Information ist weder als Patientenbildung noch als Ersatz für professionelle Diagnosen und Behandlungen gedacht. Bitte wende dich in jedem Fall an deinen Arzt/Heilpraktiker. Hidalgo Coaching Stephanie Paola Knoll übernimmt keine Haftung für jedweden Schaden, Verlust, Verletzung oder Haftung entstanden als Resultat deines Verlassens auf die Informationen in diesem Blog/auf dieser Webseite.

 

Vor drei Jahren begann meine ganz persönliche Gesundheits-Odyssee – ausgelöst durch ein eher unangenehmes, aber eindeutiges Symptom: Ich hatte plötzlich Mundgeruch. Und zwar so stark, dass ich es selbst bemerkte. Wer das kennt, weiß: Wenn man das selbst merkt, ist es wahrscheinlich schon ziemlich heftig.

Natürlich vereinbarte ich sofort einen Termin bei meiner Zahnärztin und ließ zusätzlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Doch das Ergebnis war überraschend: Meine Zahnhygiene war einwandfrei. Die Zahnärztin schloss aus, dass meine Beschwerden zahn- oder zahnfleischbedingt waren – und äußerte stattdessen den Verdacht, dass eine bakterielle Fehlbesiedelung im Darm oder sogar Parasiten dahinterstecken könnten.

Zufallsfund auf YouTube: SIBO

Kurz darauf stieß ich durch Zufall auf ein YouTube-Video über SIBO – die Abkürzung für Small Intestinal Bacterial Overgrowth, auf Deutsch: Dünndarmfehlbesiedlung. Als ich die Liste der Symptome hörte, wurde ich hellhörig:
Seit Jahren litt ich unter einem Reizdarmsyndrom, wiederkehrenden Bauchschmerzen, Blähungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Fettintoleranz und Verstopfung.


Was ich bis dahin einfach immer mehr hingenommen hatte, schien plötzlich eine Erklärung zu haben.

Ich begann, intensiv zu recherchieren – besonders die Videos von Dr. Mark Pimentel, Dr. Rajsree Nambudripad, Dr. Alison Siebcker, Dr. Michael Ruscio, Dr. Hagmeyer sowie auf Deutsch von Dr. Ralf Kirkamm halfen mir weiter.

Die Erkenntnis: SIBO hat viele Gesichter

SIBO ist weit mehr als ein Reizdarm. Ich lernte, dass auch Symptome wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, gestörte Fettverdauung, Vitamin-B12-Mangel, Depression, niedrige Ferritin-Werte, Brain Fog, Kopfschmerzen und sogar Akne damit in Verbindung stehen können.

Eine Stuhlprobe reicht nicht aus – die Diagnose erfolgt über einen Atemgastest, der allerdings nur von wenigen Gastroenterologen angeboten wird. Mein Vertrauen in die Schulmedizin war zu dem Zeitpunkt bereits erschüttert – ich war mehrfach beim Ultraschall, bei Koloskopien, hatte viele Gespräche geführt, ohne dass je jemand auf SIBO kam. Also entschied ich: Ich helfe mir selbst.

Verständnis für den Körper – und den MMC

Besonders ein Aspekt faszinierte mich: der migrierende motorische Komplex (MMC) – ein Reinigungssystem des Dünndarms, das in Fastenphasen aktiviert wird.
Wenn dieser Reinigungsmechanismus gestört ist, kann das zur Fehlbesiedlung führen. Und: Der MMC wird durch ständiges Snacken unterbrochen.
Ich begann also, nur noch zwei Mahlzeiten am Tag zu essen – ohne Zwischenmahlzeiten. Auch wenn mir das abends schwerfiel, merkte ich schnell: Es ging mir besser.

Erste Maßnahmen: Ernährung & Darmaktivierung

Ich begann mit einer sanften Darmaktivierung: hochdosiertes Magnesium vor dem Schlafengehen, später kombiniert mit dem ayurvedischen Mittel Triphala. Ich achtete auf regelmäßigen Stuhlgang, Etwas das mir auch beim späteren Besuch beim Gastroenterologen von dem Arzt sehr ans Herz gelegt wurde. Zweimal am Tag, sollte das Ziel sein. Außerdem verzichtete ich auf Milchprodukte, Zucker, Gluten und führte die Low-FODMAP-Diät durch. Ich aß hauptsächlich:

  • Gemüse wie Zucchini, Karotten, Pastinaken
  • Fleisch, Fisch, Knochenbrühe
  • Reiswaffeln und Süßkartoffeln

In dieser Zeit verlor ich Gewicht – was ich gar nicht wollte, da ich ohnehin schlank war – doch mein Bauch war endlich wieder flach, die Blähungen verschwanden, die Schmerzen ließen nach.

Verdauungsenzyme und pflanzliche Antibiotika

Zusätzlich nahm ich Verdauungsenzyme ein und begann dann schrittweise mit pflanzlichen Mitteln, die gegen die fehlbesiedelnden Bakterien wirkten. Auch wenn ich streng genommen eine „Herxheimer-Reaktion“ (eine kurzfristige Verschlimmerung der Symptome) hätte abwarten sollen – ich war einfach zu ungeduldig. Mir ging es nach Weihnachten damals so schlecht, dass ich handeln musste.

Wiederaufbau und neue Lebensqualität

Nach der Ausleitungs- und Eliminationsphase begann ich mit dem Wiederaufbau meiner Darmflora und meiner Ernährung. Ich integrierte wieder mehr Lebensmittel, testete die Verträglichkeit Schritt für Schritt – und stellte fest:
Ich hatte wieder Energie. Mein Kopf war klar. Ich fühlte mich wacher, stabiler – lebendig, wie neugeboren.
Mit Ende 50 war das ein Geschenk.

Lernen, achtsamer zu essen

Eine wichtige Veränderung war mein Essverhalten. Früher aß ich oft zwischen Terminen im Auto – jetzt hielt ich bewusst an, suchte mir einen ruhigen Platz, und nahm mir Zeit zum Essen. Ich spürte, dass mein Körper das brauchte – und mein Nervensystem auch.

Ich begann zusätzlich, den Vagusnerv zu stimulieren, und machte regelmäßig Massagen der Ileozökalklappe, da diese bei mir laut Arzt leicht verengt war.

Fazit: Der Körper lügt nicht

Diese Erfahrung hat mir eines deutlich gezeigt:
Wenn etwas im Körper nicht stimmt, dann zeigt er es uns.
Man muss nur genau hinsehen – und manchmal den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen.

SIBO ist komplex, individuell und oft langwierig. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich erneut damit zu tun haben werde, was mir auch von meinem Gastroenterologen bestätigt wurde. Aber ich weiß jetzt auch, wie ich damit umgehen kann – und dass mein Körper ein wertvoller Kompass ist.

Hast du auch Erfahrungen mit Reizdarm oder Sibo gemacht? Dann schreibe mir gerne oder hinterlasse einen Kommentar.

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